Enzyme
Illustration der Papain-Struktur: Ein Papain-Molekül besteht aus 212 Aminosäuren. Während die enzymatische Aktivität bereits 1878 nachgewiesen wurde, erfolgte die Aufklärung der Proteinstruktur bzw. der Aminosäuresequenz erst 1968 bzw. 1969. Das Molekulargewicht beträgt 23,4 Kilodalton.
Was sind Enzyme?
Im Stoffwechsel übernehmen Enzyme die Rolle von Katalysatoren, die biochemische Reaktionen aktivieren und beschleunigen können. Die meisten Enzyme, so auch Bromelain und Papain, sind Proteine. Diese beiden Enzyme wurden in Früchten und anderen Teilen der Ananas- bzw. der Papaya-Pflanze nachgewiesen. Es sind biologische Riesenmoleküle, die bei oraler Einnahme gegen die Magensäure geschützt werden sollten. Ein hoher Säuregrad kann Bromelain und Papain ohne Magenprotektion irreversibel deaktivieren.
Enzyme haben mit einer hohen Wirkspezifität sehr unterschiedliche Funktionen im menschlichen, tierischen und pflanzlichen Organismus. Spezifische Enzyme sind an Verdauungsprozessen beteiligt, andere unterstützen die unspezifische Immunabwehr oder haben Auswirkungen auf die Regulierung des Entzündungsgeschehens.
Die positive Wirkung von Enzymen auf den menschlichen Körper wurde bereits in den 50er-Jahren wissenschaftlich beschrieben. Enzyme sind heute allerdings nicht nur in Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsmitteln, sondern werden auch in der Lebensmittelherstellung (z. B. in Käsereien) verwendet und kommen bei anderen ganz unterschiedlichen technischen Anwendungen zum Einsatz (z.B. Reinigungsmittel, Lederverarbeitung).
Was passiert mit eiweißspaltenden Enzymen (Proteasen) im Körper?
Im Blut werden die eiweißspaltenden Enzyme nach Aufnahme aus dem Dünndarm (Resorption) durch Antiproteasen fast vollständig gebunden. Damit entsteht ein Protease-Antiprotease-Komplex, der das Enzym zunächst inaktiviert und über die Blutbahn unterschiedlichen Bereichen des Körpers verfügbar macht. Der Protease-Antiprotease-Komplex legt bei seiner Entstehung Bindungsstellen für Zytokine frei. Zytokine sind Botenstoffe entzündlicher Prozesse. Sie werden an den Zytokin-Bindungsstellen gebunden und so dem Entzündungsgeschehen entzogen. Proteasen können auf diese Weise in das Entzündungsprozess eingreifen.
Reflexym® vegan - Das Enzym-Präparat ohne tierische Enzyme
Bei der Entwicklung von Reflexym® vegan wurde auf die Verwendung von tierischen Enzymen verzichtet. Im Gegensatz zu vielen anderen Enzympräparaten, die häufig das Enzym-Gemisch Pankreatin oder ausschließlich Trypsin aus der Bauchspeicheldrüse von Schweinen beinhalten, werden in Reflexym® vegan ausschließlich pflanzliche Enzyme verwendet. Das tierische Pankreatin ist ein komplexes Gemisch aus Enzymen wie Trypsin, Chymotrypsin, Lipase und Amylase in unterschiedlichen Mengenverhältnissen. Reflexym® vegan enthält dagegen nur die beiden pflanzlichen Enzyme Bromelain und Papain in hochdosierter Form.
Bromelain ist ein Gemisch proteolytischer Enzyme, das aus der Hawaii-Ananas (Ananas comosus) gewonnen wird. Proteolytische Enzyme, also eiweißabbauende Enzyme, bezeichnet man als Proteasen.
Papain ist ein Enzym, das aus den Früchten der Papaya (Carica papaya), auch mexikanischer Baummelone genannt, gewonnen wird. Papain ist wie Bromelain eine Protease. Im Gegensatz zu Bromelain zeigt Papain bei Laboruntersuchungen nicht nur auf Proteine biochemische Wirkungen, sondern auch auf andere chemische Strukturen.
Quantifizierung der proteolytische Aktivität eiweißspaltender Enzyme
Um die Aktivität eiweißspaltender Enzyme zu messen, bedient man sich einer Methode der Pharmazie, die im offiziellen Europäischen Arzneibuch beschrieben ist. Die proteolytische Gesamtaktivität eines Enzym-Gemisches wird in FIP-Einheiten (Fédération Internationale Pharmaceutique) labortechnisch bemessen. Leider ergeben sich bei der Aktivitätsmessungen von Enzymgemischen große, methodenbedingte Abweichungen, so dass die Vergleichbarkeit von Meßergebnissen unterschiedlicher Laboruntersuchungen nicht gegeben ist. Dies führt häufig zu Fehlbewertungen.